Zur aktuellen Lage des Verbandes Liebe Bläserinnen und Bläser,
in den vergangenen Wochen haben wir euch über die aktuelle Lage unseres Verbandes informiert, die sich aus finanzieller Sicht momentan als sehr schwierig darstellt. In dieser Zeit haben wir auch eine kritische wie selbstkritische Analyse der Situation durchgeführt und sind der Frage nachgegangen, wie es so weit kommen konnte. Dazu haben wir die Hilfe eines externen Beraters, Frank Beekmann, Schatzmeister des EPiD, in Anspruch genommen. Sein abschließender Bericht liegt noch nicht vor, aber einige Eckpunkte können wir euch heute schon mitteilen.
Bevor ich darauf näher eingehen werde, möchte ich mich im Namen des Vorstandes ganz herzlich für die große Unterstützung verschiedener Chöre sowie Bläserinnen und Bläser in letzter Zeit bedanken. Über 13.000 € kamen durch kleine wie größere Aktionen, Spenden oder passive Mitgliedschaften bisher in 2024 zusammen. Ihr seid spitze! Danke!
Nun zu den ersten Ergebnissen der bisherigen Analyse:
Insgesamt kann man feststellen, dass es bis Ende 2023 kein sauber aufgestelltes Controlling gab. Die Haushalte waren schon in der Vergangenheit nicht ausgeglichen geplant worden, sondern wurden meist mit einem mehr oder weniger großen Minus verabschiedet. Dass dies zu einem Abschmelzen der Rücklagen führt, ist klar. Dass die Rücklagen Ende 2023 aufgebraucht waren, hätte früher auffallen müssen, das ist eindeutig ein Fehler. Hier hat keiner der Verantwortlichen – Vorstand, Landesposaunenrat, Mitgliederversammlung – genau hingeschaut. Diesen Fehler müssen wir eingestehen. Grundsätzlich muss man aber sagen, dass die Problematik, wie wir sie jetzt haben, aufgrund der steigenden Kosten und der weniger werdenden Zuschüsse so oder eingetreten wäre, nur eben früher.
Aufgrund der hohen Rücklagen haben wir zu lange unser qualitativ hochwertiges und vielfältiges Angebot aufrechterhalten, ohne zu merken, dass wir das mit den momentanen Einnahmequellen nicht hätten leisten können.
Der Druck ist jetzt höher, führt aber auch dazu, dass sich gerade bei unserem Hauptzuschussgeber, der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, das Thema Posaunenchorarbeit sehr präsent ist und wir das Signal bekommen, dass unsere Arbeit sehr wichtig ist. Konkrete finanzielle Hilfen lassen sich allerdings erst in Ansätzen erkennen.
Die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge im Jahr 2023 um 20% haben wir im Vorstand und in der Mitgliederversammlung ausführlich diskutiert und als verkraftbar für die Chöre bewertet. Die Beiträge sollen oder besser gesagt: müssen in kürzeren Abständen als bisher (letzte Erhöhung vor über 10 Jahren) erhöht werden, um einen Teil der Kostensteigerungen aufzufangen.
Alle Beteiligten (Vorstand, LPR, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) haben in mehreren Sitzungen einen Maßnahmenplan verabschiedet, der zum Ziel hat, die Liquidität sicherzustellen und auch perspektivisch das Niveau und die Qualität unserer Arbeit zu halten. Ob das gelingen kann, hängt ganz wesentlich auch von unseren Zuschussgebern ab. Beispielhaft sind hier folgende Maßnahmen zu nennen:
– Abverkauf der Instrumente und Umstellung des Instrumentenangebotes auf ein Kommissionsmodell in Zusammenarbeit mit Karl Scherzer
– Weitere, vertiefte Analyse der Strukturen durch den EPiD
– Intensivierung der Aktivitäten hinsichtlich Spenden, Fundraising, Sponsoring
– Bewerbung der passiven Mitgliedschaft im VEP
Insgesamt ist im Moment vieles im Fluss und entwickelt sich, daher kann eine Beschreibung der Lage immer nur eine Momentaufnahme sein. Wir werden euch aber über die Mitgliederpost auf dem Laufenden halten.
Ich danke euch für eure Unterstützung, eure Ideen und euer Engagement für die Arbeit in den Posaunenchören vor Ort. Darauf kommt es letztlich an. Diese zu unterstützen, dafür sind wir da und setzen uns ein.
Herzliche Grüße
Philipp Beyhl