Christkönig-Pfarrer Goller ist tot
FÜRTH – Die katholischen Fürther Pfarreien Christkönig und St. Marien trauern um Markus Goller. Völlig unerwartet und im Alter von nur 46 Jahren starb der Pfarrer am Sonntagabend.
Die katholischen Pfarreien Christkönig in der Friedrich-Ebert-Straße und St. Marien in Burgfarrnbach trauern um Markus Goller. Völlig unerwartet und im Alter von nur 46 Jahren starb der Pfarrer am Sonntagabend. Nachdem Spekulationen über die Todesursache und über eine mögliche Fremdeinwirkung die Runde machten, verlautete gestern aus Gollers Umfeld, dass der Geistliche einem Herzinfarkt erlegen ist.
Goller, der seit 2019 Leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Fürth Stadt war, kam 2010 in die Kleeblattstadt. 2007 wurde er in Bamberg zum Priester geweiht, danach war er als Kaplan in Lichtenfels und Kronach tätig. Er engagierte sich in der Ackermann-Gemeinde der Diözese und war 2. Vorsitzender des Sudetendeutschen Priesterwerkes. Eine besondere Liebe verband ihn mit Tschechien, wo die Wurzeln seiner Familien liegen. Bis zur Umstrukturierung der Seelsorge-Bereiche war er auch Pfarrer in Heilig Geist in Veitsbronn. Dort erfolgte der Abschied, als das Erzbistum die Veitsbronner Gemeinde 2019 dem neuen Bereich Fürth Land zuordnete.
„Er hat in den zehn Jahren vieles angepackt und sich dabei vielleicht ein bisschen zu viel zugemutet“, sagt Christkönig-Kantor Matthias Hofknecht. Leider habe Goller, der als leut- und redselig galt, auch „zu viel geraucht“ – was jetzt offenkundig fatale Folgen hatte. Das neue, 2013 eingeweihte Pfarrzentrum der rund 6300 Mitglieder starken Christkönig- Gemeinde habe er maßgeblich initiiert. Auch die im Vorjahr beendete umfangreiche Renovierung der Eisenbarth-Orgel nach 45 Jahren Nutzung habe Pfarrer Goller vorangetrieben – der selber Organist war.
„Er hatte immer ein offenes Ohr für mich“, so der Kantor, „und er hat den Wert der Kirchenmusik für das Gemeindeleben erkannt“. Die sonst nicht selten anzutreffende Rivalität zwischen Wort und Musik in den Gemeinden sei in Christkönig kein Thema gewesen.
Die Beisetzung Gollers wird nach Auskunft von Stadtdekan André Hermany durch den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick im engsten Familienkreis im Wohnort der Eltern erfolgen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation werde es zu einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit zu einem Verabschiedungsgottesdienst für Goller geben.
Da zudem bis auf Weiteres alle Gottesdienste gestrichen sind, ist der Zeitdruck, einen Nachfolger zu finden, nicht allzu groß. Dennoch spricht Hofknecht von einer „prekären Lage“; die Personaldecke in der katholischen Kirche sei bekanntlich „mehr als dünn“.
Matthias Boll – Fürther Nachrichten – Quelle: Fürther Nachrichten – Originalbeitrag vom 19.03.2020